Start to Talk

Das Sportumfeld birgt besondere Risiken für Kinder. Gründe dafür sind unter anderem das Machtgefälle zwischen Trainer und Sportler, die Akzeptanz von Körpereinsatz und Verletzungsgefahr, das Geschlechterverhältnis zugunsten der Männer, welches Diskriminierung und Ungleichheit der Geschlechter begünstigt sowie der körperliche Kontakt während des Trainings.

Besondere Risikosituationen ergeben sich für Kinder in den Umkleide- und Duschräumen, durch Fahrgemeinschaften und während des Übernachtens ausser Haus.

Vor allem jüngere Kinder erkennen Missbrauchssituationen nicht unbedingt, während ältere sich verwirrt, beschämt oder schuldig fühlen und nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen. Sie befürchten, man werde ihnen nicht glauben, oder sie würden mit der Meldung eines solchen Übergriffs ihre Karriere gefährden.
 
Start to Talk ist ein Aufruf des Europarats an die Behörden und die Sportwelt, den sexuellen Missbrauch von Kindern zu verhindern und anzuzeigen.

Die im April 2018 lancierte Kampagne richtet sich an Regierungen, Sportvereine, Sportorganisationen, Sportverbände, Trainerinnen und Trainer sowie Wettkämpferinnen und Wettkämpfer:

Den Regierungen wird nahegelegt, das Übereinkommen des Europarates zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch (Lanzarote Konvention) zu ratifizieren und ihre nationale Gesetzgebung und andere Richtlinien entsprechend anzupassen.

Sportorganisationen sind aufgefordert, alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um Kinder zu schützen: Sie sollen Richtlinien erarbeiten, Fachkräfte, die mit Kindern arbeiten, gründlich überprüfen, das Bewusstsein für bestehende Risiken schaffen sowie Trainerinnen und Trainer darin schulen, Missbrauch zu verhindern, zu erkennen und zu melden.

Start to Talk ist ein Aufruf an Erwachsene, das Schweigen zu brechen und den Kindern eine Stimme zu geben.

 

Video-Clip des Europarats (Englisch mit deutschen Untertiteln):
 


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Foto @ CoE

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