Diplomaten


Warning: Attempt to read property "post_type" on null in /srv/www/vhosts/europewatchdog.info/httpdocs/wp-includes/post.php on line 6179

Botschafter

Die Ständigen Vertretungen der Mitgliedstaaten am Europarat werden von Ständigen Vertretern in Form von Botschafterinnen oder Botschaftern geleitet. Diese Ständigen Vertreter sind von ihrer Regierung entweder aus politischen Gründen ernannt worden, oder es handelt sich bei ihnen um Karriere-Diplomaten, die aus dem diplomatischen Corps des Landes hervorgegangen sind.


Diplomaten

Karriere-Diplomaten gehören in der Regel zu den Mitarbeitern des Aussenministeriums ihres Landes. Sie verfügen üblicherweise über einen Hochschulabschluss und absolvieren je nach System eine spezifische Diplomatenausbildung, bevor, oder nachdem sie in den diplomatischen Dienst getreten sind.

Sie verbringen durchschnittlich 3 Jahre auf einem Posten, dann werden sie versetzt – in ein anderes Land mit anderer Sprache und anderen Gebräuchen und auf einen Posten mit anderen spezifischen Anforderungen.

Damit sie den Kontakt zu ihrem Heimatland und dem Alltagsleben dort nicht verlieren, werden Diplomaten in regelmässigen Abständen statt auf einen Auslandposten ins Aussenministerium ihres eigenen Landes zurückgerufen, wo sie – ebenfalls zeitlich begrenzt – leitende Funktionen übernehmen, bevor sie wieder ins Ausland starten.

Aufgrund dieser Lebensweise, die eine grosse fachliche und persönliche Anpassungsfähigkeit erfordert, werden die meisten Diplomaten zu Generalisten auf hohem Niveau.

Die Diplomaten einer Ständigen Vertretung beim Europarat

Die Aufgaben der Diplomaten sind sehr vielfältig, daher an dieser Stelle nur eine Auswahl:

  • Mit dem Ziel einer Konsensfindung vertreten die Diplomaten der Ständigen Vertretung die nationalen Interessen ihrer Regierungen gegenüber den anderen 46 Mitgliedstaaten und berichten ihren Regierungsstellen fortlaufend von den neusten politischen Entwicklungen in diesen Mitgliedstaaten
  • Sie treffen im Auftrag ihrer Regierung Abklärungen aller Art, beschaffen Informationen und reichen diese weiter
  • Die Diplomaten unterstützen und begleiten Fachexperten und andere Besucher der eigenen Regierung während deren Arbeitsaufenthalte in Strassburg
  • Sie lassen sich von diesen Experten – und solchen des Europarats – über diverse Fachgebiete orientieren, damit sie die Position ihres Landes sachkundiger vertreten können
  • Sie überwachen die Umsetzung der Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, verfolgen aufgrund der ihnen vorgelegten Berichte die Aktivitäten der diversen Monitoring-Instrumente des Europarats und überprüfen die gemachten Fortschritte
  • Sie nehmen an Konferenzen teil, betreuen gemeinsame Projekte des Europarats und ihrer Herkunftsländer und erteilen der Presse, Nichtregierungsorganisationen und anderen interessierten Kreisen Auskünfte bezüglich des Europarats und seiner Arbeit
  • In Zusammenarbeit mit den Regierungsstellen ihrer Herkunftsländer erarbeiten die Diplomaten Arbeitspapiere und unterbreiten zuhanden der anderen 46 Mitgliedstaaten Vorschläge zur Weiterentwicklung des Europarats, seiner Organe und Instrumente sowie deren Aktivitäten


“Cocktail”-Diplomatie

Das wertvollste Gut im diplomatischen Dienst sind Informationen. Deshalb setzt sich auch der Arbeitstag der Botschafter und Diplomaten des Europarats abends an unzähligen Empfängen und formellen Abendessen fort.

Dort sprechen dieselben Leute über dieselben Themen wie tagsüber während der Sitzungen am Europarat, aber bilateral oder im kleinen Kreis kommt manche Einigung leichter zustande als während der Sitzung, und ausserdem festigen sich durch diese informellen Treffen die persönlichen Beziehungen der Diplomaten untereinander – und dies wiederum erleichtert später die Konsensfindung.

Das Bild des Diplomaten mit dem Champagnerglas in der Hand ist den meisten Menschen als Clichée vertraut und sieht nach nettem Zeitvertreib aus. Tatsächlich aber handelt es sich dabei um intensives, multilaterales Networking, und damit um einen wichtigen Teil der regulären Diplomatenarbeit, der zwar jeweils hochinteressant ist, am Ende eines langen Arbeitstages jedoch recht anstrengend sein kann.

_
Fotos © Stéfanie Trautweiler

Visits: 430