Europäisches Fremdsprachenzentrum

Der Europarat setzt sich seit den 1960er Jahren für die Sprachenbildung ein mit dem Ziel, Kommunikation und interkulturelles Verständnis zu fördern, die Sprachenvielfalt und das Spracherbe zu schützen und Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit zu bekämpfen.
 
 
Das Europäische Fremdsprachenzentrum des Europarats (EFSZ)

1994 gründeten acht besonders am Thema Fremdsprachen interessierte Staaten – Frankreich, Griechenland, Liechtenstein, Malta, die Niederlande, Österreich, Slowenien und die Schweiz – im Rahmen eines Erweiterten Teilabkommens des Europarats das Europäische Fremdsprachenzentrum EFSZ. Das EFSZ ist im österreichischen Graz beheimatet und zählt heute über 30 Mitgliedstaaten.
 
 
Aufgaben

In seinen Resolutionen (94)10 und (98)11 hat das Ministerkomitee des Europarats die Aufgaben das EFSZ festgelegt. Es soll

  • für die Weiterbildung von Ausbildnern von Lehrpersonen, Lehrmittelautoren und Fachleuten für Lehrpläne, Ausbildungsstandards und Evaluationsmethoden sorgen
  • Fachleute aus der Forschung und politische Entscheidungsträger aus ganz Europa zusammenführen
  • in Bezug auf das Lernen und Lehren von modernen Sprachen den Informationsaustausch sowie Innovation und Forschung fördern
  • die Mitgliedsstaaten bei der Umsetzung von sprachpolitischen Massnahmen zur Verbesserung der Sprachenbildung unterstützen

 
 
Programm und Kompetenz

Das EFSZ erarbeitet und koordiniert im Auftrag seiner Mitgliedstaaten Vierjahresprogramme. Jedes dieser Programme orientiert sich an den nationalen Anliegen im Bereich der Sprachenbildung und legt den Schwerpunkt auf ein aktuelles Thema in diesem Bereich. Das Programm bildet einen Rahmen für innovative Projekte und Aktivitäten in den folgenden Kompetenzbereichen des EFSZ:

  • Migration und Sprachenbildung
  • Gebärdensprachen
  • Mehrsprachiger Unterricht
  • Neue Medien in der Sprachenbildung
  • Mobilität und interkulturelles Lernen
  • Evaluation, Beurteilen und Testen
  • Sprachen im Beruf
  • Frühes Fremdsprachenlernen
  • Integriertes Sprachen- und Fachlernen

 
 
Dienstleistungen

Das EFSZ berät die politischen Entscheidungsträger in seinen Mitgliedstaaten und ist ihnen bei der Umsetzung von Sprachpolitik auf der praktischen Ebene behilflich.

Es hat in jedem seiner Mitgliedstaaten eine Kontaktstelle eingerichtet und bildet Europas grösste Plattform für Fachleute im Bereich der Sprachenbildung wie zum Beispiel Verantwortliche in Bildung, Verwaltung und Forschung, Lehrpersonen, Prüfungsexpertinnen und Experten, Ausbildungsverantwortliche, Eltern und im sozialen Bereich Tätige.

Das EFSZ organisiert Konferenzen, Seminare und Workshops, bietet Trainingsmodelle für die Ausbildnerinnen und Ausbildner von Lehrpersonen an und veröffentlicht Publikationen, Übungsmaterialien, Leitlinien und Praxisbeispiele. Ausserdem betreibt es ein Dokumentationszentrum, das Fachleuten ein grosses Angebot an Lehrmaterialien und wissenschaftlichen Studien zur Verfügung stellt.

Das EFSZ arbeitet eng zusammen mit dem Sekretariat der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen des Europarats und der Abteilung für Sprachenpolitik am Europarat. Ausserdem ist das EFSZ Mitglied des Fachnetzwerks für Sprachenbildung (Professional Network Forum on Language Education), dessen Mitglieder – Fachverbände und Institutionen – unter der Schirmherrschaft des EFSZ zusammenarbeiten.
 

 
 

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Fotos & Video © Europarat/ECML